5 - Sektorengekoppelte Mobilität [ID:8628]
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Dieser Audiobeitrag wird von der Universität Erlangen-Nürnberg präsentiert.

Einen wunderschönen guten Abend, sehr geehrte Damen und Herren. Sektoren Gekoppelte Mobilität

ist der Titel meines Vortrags. Ich beginne mit den Entwicklungen im Energiemarkt,

natürlich nicht vollständig aufgeführt, sondern nur exemplarisch dargestellt. Ihnen allen bekannt,

und hier nochmal die Zahlen bis einschließlich 2016. Es gibt einen relativ starken Zubau von

erneuerbaren Energien ab etwa 2010 im Bereich Photovoltaik und in den darauffolgenden Jahren

auch stark im Bereich der Windkraft. 2016 188 Milliarden Kilowattstunden. Zum Vergleich dazu

die Erzeugung in Deutschland über alle Erzeugungsarten, die lag bei etwa 650 Milliarden

Kilowattstunden im Jahr 2016. Dieses System prägt auch hier in unserer Region die Infrastruktur,

ich habe Ihnen hier exemplarisch mal Zahlen mitgebracht der Anlagen, die am Netz der Energie

angeschlossen sind. Das sind rund 50.000 und an der Farbe erkennen Sie, dass es sich hier im

Schwerpunkt um Photovoltaikanlagen handelt. Es sind auch einige hundert Biogasanlagen und einige

hundert Windräder dabei, die in der Gesamtmenge der Anzahl nach aber untergehen. Wir sehen aber

auch, wenn man Energiewende reflektiert, was die Ziele der Energiewende waren, nämlich Klimaschutz

voranzubringen, dass wir in Deutschland, obwohl wir in den letzten Jahren einen massiven Zubau an

erneuerbaren Energien gesehen haben und sie auch im Landschaftsbild deutlich wahrnehmen, dass die

Klimaschutzziele gemessen an den CO2-Emissionen kaum vorankommen. Sie sehen hier ganz links das

Basisjahr 1990 mit 1250 Tonnen. Danach eine relativ stabile Periode, die bis ins Jahr 2016

andauert und das sind die Emissionen, die hier in den einzelnen Jahren in Deutschland emittiert

wurden und man sieht, dass sie kaum mehr zurückgegangen sind. Der wesentliche Beitrag,

der hier nach 1990 geleistet wurde, ist faktisch die Stilligung der Braunkohlewirtschaft in den

neuen Bundesländern. Jetzt haben wir in Deutschland ein Ziel für das Jahr 2020, das ist also quasi

morgen und dieses Ziel mit 750 Millionen Tonnen, das las man auch in letzter Zeit öfters mal in den

Medien oder hörte es im Fernsehen, wird aus jetziger Sicht definitiv nicht erreicht. Da fehlt

schlicht und einfach die Maßnahme-Ebene, die in einer deutlichen Breite und Stärke sichtbar sein

müsste, damit man in den verbleibenden Monaten dieses Ziel von 750 Millionen Tonnen noch erreichen

könnte. Das hat unterschiedliche Gründe, warum dem so ist. Ein Grund ist beispielsweise, dass der

Rechtsrahmen, in dem Energiewirtschaft stattfindet, so aufgebaut ist, dass beispielsweise

Gaskraftwerke, die natürliche Partner der erneuerbaren Energien wären, nicht im Markt

eingesetzt werden, stattdessen Kohlekraftwerke überproportional stark laufen und das liegt auch

daran, dass man auf europäischer Ebene einen CO2-Markt, einen Zertifikatemarkt für

Verschmutzungsrechte organisiert hat und der Preis für diese Verschmutzungsrechte liegt seit Jahren

bei unter 10 Euro die Tonne und auf einem Niveau, bei dem keinerlei oder kaum Lenkungswirkung für die

einzelnen Marktakteure hervorgerufen wird. Das sind nur zwei Gründe, es gibt daneben noch zahlreiche

andere. Was wir auch in den letzten Jahren gesehen haben, ist, dass die Energiewende sich eigentlich

im Kern auf Stromwirtschaft fokussiert hat, wenn man aber den Gesamtkuchen anschaut, Endenergieverbrauch

in Deutschland, dann sieht man, dass der Strom von diesem Gesamtkuchen nur etwa 20 Prozent ausmacht.

Der Verkehrssektor und auch der Wärmesektor sind deutlich größer als die Stromwirtschaft. Der Anteil

der Erneuerbaren im Bereich Strom liegt bei 32 Prozent, der steigert sich jedes Jahr durch den

Zubau auch der zusätzlichen Erneuerbaren Energienanlagen, die gebaut werden und in

Betrieb genommen werden, im Wärmemarkt bei 13 Prozent und im Verkehrsbereich bei 5 Prozent. Man

kann das jetzt negativ oder positiv sehen, positiv formuliert würde das bedeuten, es liegt noch ein

gewaltiges Potenzial vor uns, das erschließbar ist, um Klimaschutz positiv zu adressieren.

Wenn wir uns den Verkehrssektor anschauen, dann ist glaube ich die Überschrift nicht vermessen,

die heißt, Deutschland ist eine Autofahrernation. Es gibt über 45 Millionen PKW in diesem Land,

das sind Zahlen aus dem Jahr 2015. In nahezu jeder Familie findet sich ein PKW wieder, wir haben eine

Anzahl pro 1000 Einwohner von 548 PKW und wenn man sich die irrsinnig große Zahl anschaut an

Personenkilometer, die in einem Jahr zurückgelegt werden, dann sieht man, das ist schon eine gewaltige,

gewaltige Strecke im Vergleich dazu. Die Personenkilometer, die im öffentlichen

Nahverkehr, im öffentlichen Personenverkehr zurückgelegt wurden, die Zahl, da liegt etwas

Teil einer Videoserie :

Presenters

Rainer Kleedörfer Rainer Kleedörfer

Zugänglich über

Offener Zugang

Dauer

00:40:32 Min

Aufnahmedatum

2017-12-12

Hochgeladen am

2017-12-12 15:40:42

Sprache

de-DE

Nach der exemplarischen Darstellung der Entwicklungen im Energiemarkt beschäftigt sich Herr Rainer Kleedörfer insbesondere mit der Sektorenkopplung zwischen Elektrizitätssektor und Verkehrssektor und geht auch auf die Brückentechnologie zwischen beiden Sektoren, die Elektromobilität, ein.

Tags

Effizienz Energie Stromerzeugung Mobilität Energiewende Klimaschutz Elektromobilität Sektoren Sektorenkopplung Energiemarkt Verkehrssektor Technologiebrüche Innovaton Schlüsseltechnologien Klimaziele
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